Donnerstag, 14. August 2008

"Zu wenig attraktiv"

Die Arbeitslosenrate in Biel ist stark gesunken, die Zahl der Fürsorgebezüger bleibt sehr hoch. Warum finden diese keine Arbeit?

LT. Die Landwirtschaft sucht händeringend Erntehelfer. Die Arbeit ist zwar körperlich anspruchsvoll, eine Ausbildung dagegen ist nicht nötig und rudimentäre Sprachkenntnisse genügen.

Auf der anderen Seite leben in Biel knapp 5000 Personen von der Fürsorge. Unter ihnen viele im werktätigen Alter, viele sind schlecht ausgebildet, 50 Prozent sind Ausländer oder Secondos. Da stellt sich die Frage: Warum melden sie sich nicht bei den Seeländer Gemüsebauern, die Erntehelfer suchen?

«Viele unserer Klienten sind gesundheitlich und psychisch angeschlagen», sagt Béatrice Reusser, Vorsteherin des Bieler Sozialamtes. Und wer arbeitsfähig ist, den möchte das Sozialamt in die finanzielle Unabhängigkeit führen, was eine Saisonstelle als Erntehelfer nicht biete: «Es ist nicht sehr attraktiv, ein paar Monate lang zu arbeiten, um danach wieder von Fürsorgegeldern abhängig zu sein.» Auch der Mindestlohn von 3200 Franken scheint wenig attraktiv zu sein: «Das Salär sollte hoch genug sein, um Unabhängigkeit zu schaffen», sagt Reusser.

Zitiert aus folgender Quelle. Bieler Tagesblatt
http://www.bielertagblatt.ch/News/Wirtschaft/118007

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