Freitag, 14. November 2008

Erntehelfer in Pilzzucht ausgebeutet

Erntehelfer werden leider nach wie vor ausgebeutet, auch wenn das natürlich nicht der Regelfall ist! Hier ist wieder ein negatives Beispiel aus der Augburger Allgemeinen Zeitung:

Sie schufteten im Akkord, ernteten Champignons und Egerlinge für 15 Cent pro Kilo. Doch die Leiharbeiter, die im Dutzend aus Polen zu einem Pilzzüchter im Raum Augsburg gekarrt wurden, hatten weder eine Arbeitserlaubnis noch waren sie zur Sozialversicherung angemeldet. Die illegalen Praktiken mit billigen Arbeitskräften, die im März 2007 bei einer Prüfung vom Zoll aufgedeckt wurden, beschäftigten jetzt die Justiz.

In zwei gleich gelagerten Verfahren vor Amtsrichterin Andrea Laser mussten sich zwei polnische Staatsbürger - ein 45 Jahre alter Mann und eine 35-jährige Frau - wegen Verstöße gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verantworten. Beide waren Inhaber von Leiharbeitsfirmen und hatten über Jahre hinweg rund 100 Polen als Erntehelfer an die Pilzzucht vermittelt. Die Ausländer arbeiteten quasi als Scheinselbstständige auf eigene Rechnung.

Die beiden Angeklagten (Verteidiger: Moritz Bode) legten vor Gericht Geständnisse ab, beteuerten aber, sie hätten geglaubt, dass alle erforderlichen Genehmigungen von dem deutschen Pilzzüchter besorgt würden, was dieser ihnen versichert hätte. Das Gericht verurteilte die beiden Arbeitskräfteverleiher zu jeweils 20 Monaten Bewährungsstrafe. Außerdem müssen sie zusammen rund 21 000 Euro Geldauflage bezahlen.


Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Augsburg-Stadt/Lokalnachrichten/Artikel,-Illegale-Erntehelfer-in-Pilzzucht-_arid,1363899_regid,2_puid,2_pageid,4490.html

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