Mittwoch, 17. September 2008

Kohlbauern zahlen mehr Geld an Polen

Das zunehmend geringere Interesse der polnischen Erntehelfer wird auch in Schleswig-Holstein festgestellt. Bei der Kohlernte versuchen die Bauern, durch höhere Löhne ein völliges Ausbleiben der Polen zu verhindern.

So berichtet die Welt am 17. September:
Mit deutlich höheren Stundenlöhnen haben Dithmarschens Kohlbauern nach eigenen Angaben in diesem Jahr ihre polnischen Erntehelfer nach Schleswig-Holstein gelockt. Im Vergleich zum Vorjahr lasteten auf den 240 Gemüsebauern Mehrkosten von rund 750 000 Euro, sagte Karl-Albert Brandt vom Gemüseanbauerverband Dithmarschen in Marne anlässlich der Eröffnung der Dithmarscher Kohltage. "Vom Pflanzen der Setzlinge bis zur Ernte und Aufbereitung der Lagerware kommen pro Hektar mehr als 300 Arbeitsstunden zusammen." Jedes Jahr arbeiten rund 1600 Erntehelfer hauptsächlich aus Polen in der Region.

Der Kohlernte von der Bestellung der Felder bis zur Ernte sei eine harte Knochenarbeit bei geringem Lohn. Es gebe kaum deutsche Erntehelfer, die für vier bis sieben Euro die Stunde arbeiten wollten. Für die Bauern sei das ein Problem, da Deutschland bei ausländischen Erntehelfern heutzutage meist als "Billiglohnland" gelte. In den Niederlanden, Großbritannien und Irland könnten die Saisonarbeiter deutlich mehr verdienen. Weitere Konkurrenz sei der polnische Arbeitsmarkt, auf dem es zunehmend attraktive Jobs gibt.


Den zitierten Artikel findet man hier.

Montag, 8. September 2008

NABU: Streuobsternte 2008 mit 900.000 Tonnen Aktuelle bundesweite Streuobsterhebung dringend erforderlich

Berlin - Nach Schätzungen des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst liegt die deutsche Apfelernte im Streuobstbau in diesem Jahr bei rund 900.000 Tonnen. Damit liegt sie leicht über dem Mittel der Jahre 1995 bis 2007. Die Apfelernte im Streuobstbau betrug in den Jahren 1980 bis 1994 im Schnitt noch 1,1 Millionen Tonnen.

„2008 gibt es in den Hauptobstbaugebieten von Baden-Württemberg, Franken und Hessen nahezu durchgängig eine überdurchschnittlich hohe Ernte - das gleicht schlechte Streuobsternten beispielsweise in Sachsen-Anhalt aus. Die Mostbirnenernte, die im Süden Deutschlands von großer Bedeutung ist, wird 2008 unterdurchschnittlich ausfallen“, sagte Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst.

Das größte Obstanbaugebiet Mitteleuropas ist das Vorland der Schwäbischen Alb. Dort sind über 30.000 Hektar der bundesweit 300.000 bis 400.000 Hektar Streuobstwiesen wichtiger Rohstoff-Faktor und Erholungslandschaft zugleich. Die Obstanbaufläche im Voralbgebiet ist um ein Mehrfaches größer als die größten deutschen Niederstammanbaugebiete des Alten Landes bei Hamburg mit rund 10.000 Hektar oder der Bodenseeregion mit rund 8.000 Hektar. Im Durchschnitt liegt auch die Streuobsternte höher als im Plantagenobstbau, dessen Fläche mit 70.000 Hektar nur ein Sechstel der Gesamtobstanbaufläche in Deutschland ausmacht.

Die Verwertung der Streuobsternte in Deutschland teilt sich bei großen regionalen Unterschieden wie folgt auf: 40 bis 50 Prozent geht in die Eigenverwertung von Privathaushalten, etwa 20 bis 30 Prozent wird von Keltereien zu Getränken verarbeitet, je zehn Prozent werden als Tafelobst vermarktet bzw. nicht geerntet, und je fünf Prozent wird zu Obstbränden bzw. zu Sonderprodukten wie Mus, Marmelade und Dörrobst verarbeitet.

Die letzte bundesweite Erhebung des Streuobstbaus fand in der Bundesrepublik 1965, auf dem Gebiet der neuen Länder 1938 statt. Damit fehlen verlässliche Daten-Grundlagen für einen Wirtschaftszweig mit Milliarden-Umsätzen und gleichzeitig herausragender Bedeutung für die biologische Vielfalt. Der NABU fordert daher von Bundesagrarminister Seehofer, sich für eine bundesweite Erhebung des Streuobstbaus einzusetzen.


Für Rückfragen:
Dr. Markus Rösler, NABU-BFA Streuobst 07042-8188261, Email: Streuobst@web.de
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und www.Streuobst.de

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1520,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Johanna Theunissen




Bonn - Veröffentlicht von pressrelations

Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=337381

Mittwoch, 3. September 2008